Schließung der Außenstelle des Kuratoriums für Dialyse und Nierentransplantation
Völlig unverständlich, da inhuman und unverantwortlich, sei die Schließung der Dialyseaußenstelle am HKZ in Rotenburg, meldet sich UBR-Vorsitzender Hartmut Grünewald zu Wort. Für die betroffenen Bürger im Nordteil des Kreises, die dreimal die Woche behandelt werden müssten, sei es unzumutbar, zu den vielen Stunden der Dialyse die zusätzlichen Fahrtzeiten nach Bad Hersfeld in Kauf nehmen zu müssen. Ein weiteres Stück Lebensqualität gehe den Patienten verloren. Und den Gemeinden im Nordteil des Kreises werde ein weiteres Stück Daseinsvorsorge weggenommen. Dies sei nicht hinnehmbar.
Die UBR frage sich allerdings, wie und warum es dazu kommen konnte, wo es doch viele Jahre keine Probleme gegeben habe. Der bisherige Standort im HKZ mache nachdenklich. Seit einem Jahr sei der Landkreis Eigentümer. Gravierende und nicht unumstrittene Veränderungen in der Organisation des gesamten Klinikbereiches seien teils angedacht, teils in der Phase der Umsetzung oder bereits vollzogen. „Da fällt es schwer, an Zufälle zu glauben. Erst recht deshalb, da der Kreis allein 2018 mit 6 Millionen dem HKZ unter die Arme greifen muss. Wie dies 2019 und später sein wird, wisse man nicht.“ so der UBRVorsitzende. Offensichtlich sei die anfängliche Euphorie bereits nach einem Jahr verflogen. Auf jeden Fall müsse die Klinikverwaltung – dazu sei sie verpflichtet – überall den Rotstift ansetzen und nach höheren Einnahmen suchen. Man frage sich allerdings: Könnte es sein, dass die Schließung der Außenstelle der KfH damit im Zusammenhang steht? Ein solcher Schritt komme nicht von ungefähr und werde nur vollzogen, wenn sich etwas nicht mehr rechnet. Grünewald: „Die Kosten müssen sich also plötzlich enorm gesteigert haben. Und da denkt man zunächst an Raummiete und Nebenkosten. Eine Schließung – so Knall auf Fall – ohne Absprache mit Verantwortlichen vor Ort, ist immerhin recht ungewöhnlich.“
Die Kündigung komme der Klinikleitung aber möglicherweise gar nicht mal ungelegen, da die Verlagerung der Orthopädie und der Psychiatrie nach Rotenburg geplant ist, die Dialyse-Außenstelle in Bad Hersfeld ja erhalten bleibt und überdies ein beachtliches Zimmerkontingent an das Land zur Unterbringung von Studierenden vermietet ist.
„Landrat und Klinikleitung stünden nun in der Pflicht“, so Grünewald, „den Bürgern zweifelsfrei zu erklären, dass die Schließung der Außenstelle der KfH weder durch höhere Mietforderungen noch durch die Umorganisationen im Klinikbereich verursacht wurde.“ Sollte die eigentliche Ursache aber tatsächlich beim Landkreis liegen, müssten umgehend andere Wege gefunden werden. Die Öffentlichkeit könne und dürfe nicht hinnehmen, dass finanzielle und organisatorische Überlegungen auf dem Rücken Schwerkranker ausgetragen werden.
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