Die Verwaltung der Stadt Rotenburg an der Fulda wird aufgefordert, die Umsetzung der Herstellung von grünem Wasserstoff vor Ort in Verbindung mit dem betreiben von Fahrzeugen mit alternativem Antrieb insbesondere für innerstädtischen Buslinien zu prüfen.

Nach Abschluss der Prüfung ist der Stadtverordnetenversammlung das Ergebnis vorzulegen.

Begründung:

Durch die Attraktivierung von Heienbachtal und Kottenbachtal (Waldschwimmbad, Barfußpfad, Mehrgenerationenspielplatz, Wildgeheger, Murmelbahn, Premiumwanderwege, Ausbau „Rodenberg-Alm“, Fußgängerhängebrücke und Rodelbahn) ist mit einer erheblichen Steigerung des Besucherverkehrs in den nächsten 1-2 Jahren zu rechnen. Zur Lenkung des Verkehrs sollten umweltfreundliche Beförderungsmöglichkeiten eingesetzt werden.

Für diese Fahrzeuge sollte insbesondere der Einsatz der Brennstoffzelle bzw. des reinen Wasserstoffmotors geprüft werden. Nordhessen ist eine Wasserstoffpilotregion, eine Kooperation und Förderung wäre denkbar. Ansprechpartner hierfür sind das Regionalmanagement Nordhessen (schroeder@regionnordhessen.de) sowie das H2BZ Hessen (LEA-Programm, caroline.schaefer@lea-hessen.de, Tel. 0611 95017 8628). Weiterer Partner könnte die Firma Roth im Industriegebiet von Rotenburg an der Fulda als Betreiber einer Tankanlage sein. Die notwendige Infrastruktur (Tank, Zapfanlagen) ist dort bereits zumindest teilweise vorhanden.

Angrenzende Gebäude ausgestattet mit großen Flächen für Photovoltaikanlagen könnten zur Stromerzeugung beitragen. Hier wäre zu prüfen, ob die Eigentümer mit einer Nutzung einverstanden sind (entweder durch eigenen Aufbau von Anlagen und Lieferung des Stromes oder Verpachtung der Dachflächen und Aufbau der Anlagen durch einen Dritten). Es fallen in den nächsten Jahren zudem viele Photovoltaikanlagen und Windräder aus der gesetzlich garantierten Einspeisevergütung. Es gibt bereits Unternehmen, die die Betreiber solcher Anlagen bündeln und den erzeugten Strom im Pool verkaufen (nach meinen Informationen die Firma Kirchner Solar (Heinebach) und die VR-Bankverein eG als örtliche Anbieter.

Mit dem vor Ort erzeugten Strom könnte in noch zu errichtenden Anlagen grüner Wasserstoff durch Elektrolyse erzeugt werden. Sofern die Kapazitäten ausreichen, könnte die Tankanlage sogar für weitere Betreiber von Wasserstofffahrzeugen genutzt werden.

Die Stadtwerke Rotenburg a. d. Fulda sind während der Prüfungsarbeiten zu diesem Antrag zwingend einzubinden.

Die aktuelle Diskussion um die Energieversorgung der Zukunft zwingt uns vor Ort zum Handeln. Dezentral und somit losgelöst von weltwirtschaftlichen Faktoren regenerative und unabhängige Energieversorgungsmöglichkeiten zu prüfen, ist meines/unseres Erachtens eine Pflicht.