Rede zum Konzept Kinderspielplätze
Herr Vorsitzender, meine Damen und Herren, der UBR ist unerfindlich, warum der Beschluss über das Konzept verschoben werden soll. Wir haben uns am Montag ausführlich über die Situation der Kinderspielplätze und im Besonderen den zur Schließung vorgeschlagenen ausgetauscht und wir wüssten nicht, welche neuen Argumente es geben könnte, die eine Verschiebung der Beschlussfassung rechtfertigen würden. Die Situation ist doch so:
Die Bedeutung der Kinderspielplätze hat sich doch gravierend verändert
- Es gibt heute längere Öffnungszeiten der Kindergärten sowie auch längere Betreuung bzw. Unterricht in den Schulen. Vom Rest der Zeit wird noch oft viel Zeit für zusätzliche Hobbys wie Sport, Musikunterricht, Malkurse, Nachhilfe usw. benötigt. Weit mehr als früher.
- Das Spielverhalten der Kinder ist anders. Früher wurde viel draußen gespielt, heute sitzen sie – leider – mehr am Computer und der Spielkonsole.
- Viele Ein- und Zweifamilienhäuser, aber auch Wohnblocks, besitzen Spielgeräte auf dem Grundstück. Manchmal mehr als der Spielplatz um die Ecke.
- Viele kleine Spielplätze mit einem Miniangebot an Geräten verlocken kaum jemand zum Besuch. Gefragt sind größere Spielplätze mit attraktiven Geräten für alle Altersgruppen. Dorthin werden Eltern und Großeltern gerne hin pilgern, den Sonntagsausflug machen und sich dort aufhalten, erst recht, wenn dort – wie am ehemaligen Wildgehege – noch weitere Attraktionen (Streichelzoo) zu finden sind und dazu noch eine Gastronomie betrieben wird.
Das werden sicher viele bestätigen können.
Wir sind unterm Rettungsschirm und müssen sparen. Andererseits brauchen wir attraktive und gut gepflegte Spielplätze
Das Konzept zeigt die Lösung deutlich auf. Die zur Schließung vorgeschlagenen Plätze werden nicht wirklich gebraucht. Um sie instand zu setzen, benötigen wir rund 52 500 €. Dieses Geld haben wir nicht oder es geht zu Lasten der Qualität anderer Plätze. Zusätzlich werden jährlich etwa 9100 € für Pflegeaufwand benötigt. In 5 Jahren sind das 45 500 €. Dies erscheint mir noch zu niedrig angesetzt.
Andererseits könnten voraussichtlich 40000€, eventuell sogar 65000€ an Erlös eingenommen werden. In 5 Jahren stehen hier somit insgesamt 163000€ zur Disposition.
Ich bin überzeugt, dass sich die eine oder andere im Abbaupfad des Rettungsschirms angedachte Einnahme oder Einsparung nicht oder nur teilweise realisieren lässt und wir sowieso gezwungen sein werden, nachzubessern, d.h. an anderer Stelle zu sparen.
Wenn wir heute das Konzept beschließen mit der Maßgabe, dass etwaige Verkaufserlöse zeitnah zweckgebunden für Attraktivitätssteigerungen der verbliebenen Spielplätze verwendet werden müssen, tragen wir sogar noch mit der Einsparung der Pflegearbeiten zur Haushaltskonsolidierung bei. Dies ist mir lieber, als sie jetzt zu erhalten und sie dann in ein oder zwei Jahren eventuell mit noch weiteren schließen zu müssen, wobei dann Verkaufserlöse der Flächen sicherlich nicht mehr in die Verbesserung der verbliebenen Plätze gesteckt werden könnten, sondern der Konsolidierung zu Gute kommen müssten.
Wir plädieren deshalb dafür, das Spielplatzkonzept hier und heute zu beschließen und den Magistrat mit der Umsetzung zu beauftragen. Ergänzungsanträge zum Spielplatzkonzept:
Folgende Fußnoten sollen dem Konzept beigefügt und ins Protokoll aufgenommen werden
Alle aus dem Verkauf von Grundstücken der geschlossenen Spielplätze kommen-den Erlöse sind zeitnah zur Attraktivitätssteigerung der verbleibenden Spielplätze zu verwenden, vornehmlich für die Revitalisierung des Spielplatzes am ehemaligen Wildgehege.
Zusatz: Sperrvermerk siehe Protokoll
In Dankerode sind die Leitungen am Gastank vorschriftsmäßig zu sichern. Der Magistrat erhält freie Hand, sich für eine Schließung des vorhandenen Spielplatzes, einen Verbleib oder für Verhandlungen mit dem Reiterhof wegen Mitnutzung von dessen Spielplatz zu entscheiden. Ein Grundstückskauf für einen neuen Spielplatz in Dankerode wird abgelehnt.
Zusatz CDU: Bänke für Spielplatz Martin-Luther-Str.